
[…] Achim Bahr bedenkt den Blick […] Der Blick ist zwischen Zweien: dem Beblickten und dem Beblickenden; es gilt nun das Beblickte als Objekt und das Beblickende als Subjekt – an beidem ist der Blick. Sub- und Objekt als Konstituenten des logischen Ich erkannt, dient also der Blick als Hiatus in verbindender wie auch -nichtender Weise. Es läßt sich mithin wohl alles dort erfinden und einsetzen, erdichten und erschließen […]
Die Zeichnungen Achim Bahrs nach Objekten Hans Salentins erregen zur Frage, wie sehr die unscheinbaren Spuren des Graphits Referenz an idealistische Höhenluft bedeuten – Kunst-Kunst-Akrobatik also, die sich nicht erschöpft, so doch zu Theorie des Blickens befestigend den Spiegel zum Grunde und als Mittel nimmt. Der Spiegel ist schließlich das Ding als konkave Monade, der Blick dessen an Sich.
Heinrich Niewöhner, Achim Bahr, exhibition catalog, Atelier Niewöhner, Düsseldorf 1984.